Ganz deiner Meinung, Stefan!
Ich habe zwar noch keinen Modernen Biathlon gemacht, aber mich schon seit Jahren umfangreich informiert. Ich stelle mir das mit den modernen Anlagen ziemlich unproblematisch vor. Aber was man so liest, das sind natürlich zum Einen schon sehr umfassende Infos über Training und Theorie und dann aber auch irgendwelche ganz tollen Events, die ja immer so was von toll sind, dass ich manchmal schon wieder skeptisch werde. Nur Wettkämpfe ohne Training machen finde ich sinnnlos und nur gelegentlich Wettkämpfe machen und dann mal sehen, was man so trifft, dass senkt ja das Niveau ins Bodenlose, oder nicht? Ich frage mich aber auch, wo man das trainert. Die paar Minuten vor dem Wettkampf, die man manchmal auch noch teuer bezahlen muss, sind für mich kein Training. Training ist für mich immer etwas kontinuierlich Geplantes.
Wo findet man Trainingsangebote, so ähnlich wie man das früher in Vereinen hatte?
Und dann noch ein Gedanke von mir zum Training in der Öffentlichkeit:
Wenn ich ein Lasergewehr hätte, dürfte ich damit ja überall trainieren. Ich frage mich nur, ab wann das als Erregung öffentlichen Ärgernisses gilt. Mein Sohnmann hatte sich bei einem sehr verantwortungsvollen Händler einmal eine "Softair-Pistole" gekauft, der ihn nachdrücklich darüber aufgeklärt hatte, dass er damit nicht in der Öffentlichkeit auftreten darf, weil er dann schon gegen ein "Anscheinswaffengesetzt" (ich weiß, das klingt unlogisch) verstoße, wenn das Ding allein nach einer Waffe aussieht und das tun sie alle. Auch vom Vorzeigen in der Schule hat er ihm dringendst abgeraten ... Danke auch!
Jetzt frage ich mich, was das gelegentliche TamTam um die "Schuss-Simulation" an Lasergewehren soll. Sollten wir nicht froh sein, dass wir für diesen Sport nicht wirklich schießen müssen? Auch die Plastik-Kugeln, dieser Softair-Pistolen geben ja schon blaue Flecken.
Wenn ich auf dem Parkplatz trainieren würde, dann sollen auch alle eindeutig sehen, was ich da mache, nämlich nichts Gefährliches. Selbst wenn es nur eine Simulation ist, wenn da etwas knallt, scheppert, umfällt oder Qualm aufsteigt, dann sieht es doch verdammt nach Waffen aus und es bemüht sich sogar jemand den "Anschein von Waffen" zu erwecken. Warum? Gibt es nicht genug Probleme mit Waffen außerhalb der Sport-Schießstände?
Ich persönlich will während eines konzentrierten Biathlon-Trainings auch keine Erklärungen abgeben müssen (wie z.Bsp., "Ist das echt?") und grundsätzlich niemanden irritieren. Ich wünsche mir nur farbige Lampen die geräuschlos anzeigen, dass es sich hier um einen elekronischen Sport handlet. Da braucht für mich nicht zu wumsen, rattern oder umzufallen. Es gibt sogar welche, die lackeiren ihre Lasergewehre in Tarnfarben. Das erinnert mich erschreckend an Wehrsportgruppen.
Wer denkt sich denn so etwas aus? Man kann doch heute hinter verschlossener Tür die brutalsten Ballerspiele am Computer spielen, jeder, wie er will, aber welche hormongesteuerte Macho oder Machöse, glaubt denn, man muss Biathlon so simuliern, dann man selbst oder andere glauben eine Waffen zu benutzen?
Will ich nicht, brauch ich nicht und hoffentlich wird dieser Trend schnell wieder vergessen! Ich fände es sogar ehrlicher mit "leichten Waffen" einen Softair-Biathlon auszutragen, dann ist klar, dass man aufpassen muss, aber ebenso klar, dass dies nur eine preisgüstige Notlösung ist und keine Waffennarretei. Lasergewehre sind ja immer noch brutal überteuert, finde ich.
Die ursprüngliche Richtung des Modernen Biathlon, die das Nachahmen von Waffen, ebenso wie ich, ablehnt, hat ja schon in die richtige Richtung vorgedacht. Mal sehen, wann die Ersten, die Lasergewehre benutzen, die man mit Waffen verwechseln soll, auch einmal richtigen Ärger bekommen.
Eure Mary