Hallo Micha,
du hast richtig vermutet, die "Fachwelt" der Cross-Skates ist sich schon seit Jahren einig, dass "Lagertuning" zweit- oder sogar drittrangig ist. Mehr an Tempo bringt da schon ein hoher Luftdruck im Reifen und eine gute ergonomische Einstellung der Skates. Natürlich drehen sich leichtgängigere Lager leichter, was zu einer Tempoerhöhung führt. Gegenüber den verwendeten Standardlagern (mittlere Qualität und spitzwassergeschütz), kann man mit "schnelleren" Radlagern bis etwa 0,5 km/h mehr Tempo heraushohen, das ist messbar und auch etwas spürbar. Wer nätürlich schlechte, defekte, alte oder verschmutzte Lager benutzt hat, spürt natürlich noch mehr Wirkung beim
Lagertuning. Aber ein so billiges Lager, wie dort gezeigt zu "tunen" ist Perlen vor die Säue geworfen, es gibt hochwerigere, die leichter laufen, dabei immer noch passabelen Spitzwasserschutz bieten und dazu noch wartungsfrei sind. Das heißt nach ca. 2000 bis 3000 km schmeißt man diese immer noch relativ billigen Lager einfach weg, statt sie zeitäufwändig und umweltschädlich zu reingen.
Die meisten Cross-Skater wollen fahren und nicht "warten" (mit der vollen Doppelbedeutung dieses Wortes).
Die ca. 0,5 km/h Tempogewinn durch schnelles, einfaches Austauschen der Radlager durch fast gleich billige schnellere Lager bringt, dann schon mehr als 2 % Tempo - schnell und billig und eben nicht teuer oder (wie gezeigt)
billig und aufwändig. Wenn man an solchen schneller Billiglagern auch noch die Dichtungen ausbauen würde, wäre man sicher 5 % schneller, aber was soll das mit zunächst schnellem Schrott und dann immer langsamer durch den Wald zu rollen? Das Sprüchlein mit dem Kugelllager als
Schlüssel zur rollenden Fortbewegung, klingt zwar markig, zeigt aber doch eine sehr eingeengte Sichtweise auf den breiten Gesamtkomplex Cross-Skating. Das Radlager als "ALLES ENTSCHEIDENS TEIL...", na ja. Übrigens geht die "Fachwelt" eher von 70 % Technikanteil an der Fortbewegung beim Cross-Skating aus, was ich auch in etwas bestätigen würde.
Wer es einmal mit schnelleren Radlagern probieren möchte, kann das tun, es fühlt sich wirklich wirklich nicht schlecht an, aber bitte keine "vielen Euros und Tage" investieren, sondern vielleicht knapp 1 € pro Lager mehr und dann ratz-fatz ausgetauscht.
Ein anderer Tuning-Tipp von mir geht in die andere Richtung und geht speziell an die "Profis und Freaks" die es ja angeblich geben soll. Diesen sind nämlich die Cross-Skates häufig schon zu schnell und sie benötigen oft größere Trainingswiderstände. Dauerbremsen, wie für die Skiroller, gibt es ja für Cross-Skates nicht, aber man kann sich druckwassergeschützte Radlager einbauen, die durch die engen Schleifdichtungen ziemlich massiv und erstaunlich dauerhaft bremsen. Da können schon einmal rund 2 km/h
auf der Strecke bleiben und die Freaks haben dann richtig zähe Trainings-Skates. Ein Vorteil ist, dass die Lager so dicht sind, dass man sie oft einige Jahre lang fahren kann, sogar Wasserdurchfahrten und Reiningung mit dem Wasserstrahl überstehen sie dann. Auch eine Art von Tunining - wer sagt, dass "Tuning"
schneller machen bedeuten muss?
Frank